Mitgefühl ist die Grundlage jeder Moral

Wie inzwischen bekannt sein sollte, besteht an unserer Schule seit einiger Zeit das Angebot, Teil eines Sprachprojektes für Flüchtlinge aus Krisengebieten zu werden. Gerade deshalb freuten wir uns ganz besonders über die Gelegenheit, die Schwestern Alina und Mira Salomon, welche die letzten drei Monate in einem Flüchtlingslager in Griechenland geholfen haben, an unserer Schule begrüßen zu dürfen. Alina selbst absolvierte ihr Abitur erst vergangenes Jahr in Lübeck. Und danach…? Auf diese Frage wussten beide zuerst auch keine Antwort. Ein normales Auslandsjahr schien ihnen einfach nicht das Richtige zu sein, und somit stand der Entschluss, eine etwas andere „Reise“ anzustreben. Ein Flüchtlingsprojekt in Griechenland bot ihnen die Gelegenheit, als Helfer für drei Monate in der Nähe der Stadt Thessaloniki zu gastieren. Voller neuer Erfahrungen und toller Erinnerungen kamen sie mit einer Präsentation am 13. Januar ans TGL, um ihre Erlebnisse mit uns zu teilen.

Tatsächlich implizierten beide einen ganz anderen Eindruck der Geschehnisse als erwartet. In der Flüchtlingsunterkunft ging es familiär zu und es bestand zum Beispiel die Möglichkeit, sich körperlich zu betätigen und nach Lust und Laune zu kochen. Von Beklemmung, Beengtheit und unmenschlichen Verhältnissen fehlte jede Spur. Die Mädchen kochten zusammen mit Leuten aus aller Welt, spielten mit Kindern und organisierten Sprachkurse, in denen sie geflüchteten Menschen Deutsch beibrachten und sogar selber neue Sprachen lernten. Immer das Ziel vor Augen, die Leute davon abzulenken, dass sie praktisch alles verloren und aufgegeben haben. Eine respektable Leistung, zusammengefasst in Bildern und einer mitreißenden Präsentation! Es gelang den beiden sehr eindrucksvoll, zu zeigen, dass eben nicht nur Deutschland mit einer Flüchtlingswelle zu tun hat, wie man von Zeit zu Zeit fast meinen könnte. Außerdem konnten wir mitnehmen, dass es an den Helfern liegt, aus der „Welle“ keine Problematik zu machen und dass man nicht hilflos zuschauen muss, sondern auch selbst aktiv werden kann. An eine Pause ist für die beiden Schwestern nicht zu denken. Vielleicht machen sie sich  demnächst schon auf den Weg in die eisige Kälte, auf die Inseln vor Griechenland, wo alles andere als paradiesische Zustände herrschen.

Übrigens, die Kosten für ihren Aufenthalt haben sie vollständig selbst übernommen. Aber wie sagte Alina so schön, ein Auslandsjahr sei schließlich auch nicht umsonst. Wer auch in Kürze seinen Schulabschluss in der Hand halten wird und noch nicht verplant ist, dem sind ein paar Monate Flüchtlingshilfe wirklich ans Herz zu legen. Bewerben und informieren könnt ihr euch mit einem Klick hier: http://www.ercintl.org/
Wenn ihr euch noch nicht ganz sicher seid, fragt doch einfach die beiden persönlich, entweder über den Facebook Account „Alina Salomon“ oder auf ihrem Blog: http://www.salomonsisters.jimdo.com/

Falls ihr nicht gleich ins Ausland wollt, besteht auch in Lübeck die Möglichkeit zu helfen. An jedem Donnerstag von etwa 15:15Uhr bis ca. 17:00Uhr treffen sich Schüler, aber auch ältere, deutschsprachige Menschen, im Café Credo, Straßenfeld 2, 23569 Lübeck, mit Flüchtlingen, um ihnen unsere Sprache näherzubringen. Ein Ansprechpartner dafür ist Frau Bechmann. Kommt vorbei, wir freuen uns immer über Zuwachs!