Nachgefragt… – Isa und Leon im Gespräch mit Frau Sadowski

Frau Sadowski, Sie sind nun zwei Jahre an dieser Schule –  genauso lange wie Isa und ich.

–  Haben Sie sich gut eingelebt am Trave-Gymnasium?

Eingelebt habe ich mich tatsächlich sehr schnell. Das fiel mir bei dieser tollen Schulgemeinschaft auch nicht schwer. Es macht mir viel Freude, Menschen kennenzulernen und ich bin hier sehr freundlich aufgenommen worden. Es ist schön, Teil dieser Gemeinschaft zu sein.

– Macht es Ihnen noch genauso viel Freude wie am Anfang?

Im Prinzip ja. Allerdings fordert die Pandemie-Situation uns alle sehr heraus. Ich muss viele Abläufe, Regeln, Konzepte organisieren, mit denen ich vor zwei Jahren nicht gerechnet hatte. Die nehmen leider oftmals so viel Zeit in Anspruch, dass für die Dinge, die mir eigentlich am Herzen liegen, nicht viel Zeit übrig bleibt. Aber ich bin optimistisch und hoffe, dass wir im kommenden Schuljahr wieder zu mehr Normalität zurückfinden werden. Ich freue mich auf Schulfeste, Frühstück mit allen Schülerinnen und Schülern auf dem Pausenhof, Konzerte, Theateraufführungen, Sportevents und und und…

– Was mögen Sie besonders gerne am Trave-Gymnasium?

Ich finde, dass an unserer Schule ein ganz besonderer Geist weht, den ich sehr schätze. Es ist ein großer Zusammenhalt zu spüren, den auch die Pandemie-Situation nicht zerstören konnte. Wir Lehrkräfte verstehen uns als Wegbegleiter unserer Schülerinnen und Schüler. Meiner Meinung nach ist Schule mehr als nur Lesen, Schreiben, Rechnen – unsere Aufgabe ist es, euch auf eurem Weg ins Erwachsenwerden zu begleiten und euch Perspektiven für euer weiteres Leben aufzuzeigen. Das wird an unserer Schule gut umgesetzt.

– Was ist Ihnen negativ aufgefallen, was noch verbesserungswürdig wäre?

Unsere Schule könnte an vielen Stellen eine Sanierung vertragen. Wir haben uns aber auf den Weg gemacht: Es gibt schon viele neue Tische und Stühle in den Klassenzimmern, langsam kommt Farbe an die grauen Wände und wir haben ein tolles Lernatelier sowie ein 3D-Druck-Labor eingerichtet.

Der Schulhof hat aus meiner Sicht noch viel Potential. Wir haben ein paar Spielmarkierungen bekommen, aber ich wünsche mir Kletter- und Spielgeräte, die eine aktive Pause ermöglichen. Bald wird noch ein Bauwagen auf dem Schulhof stehen, wo in der Pause Bälle, Seile und andere Spiele ausgeliehen werden können. Das ist schon mal ein erster Schritt.

Wir haben das Distanzlernen und den Wechselunterricht nicht nur negativ gesehen, z.B.  konnte man sich im Distanzlernen besser konzentrieren, weil die Geräuschkulisse in der Schule doch oft sehr stark ist. Außerdem hat man durch OX nun jederzeit die Möglichkeit mit einem Lehrer in Kontakt zu treten.

Auch den Wechselunterricht fanden wir viel entspannter, weil man in kleineren Gruppen besser arbeiten konnte und die Schwächeren sind nicht so untergegangen und es war eine angenehme Ruhe.

– Wie sehen sie das?

Ich finde es toll, dass ihr die Herausforderung Distanzlernen/Wechselunterricht so differenziert betrachten könnt und stimme euch zu. Jede Schwierigkeit birgt auch immer Chancen für neue Erfahrungen und alles hat immer auch irgendwie etwas Gutes. Für die Lehrkräfte ist der Wechsel- und auch der Distanzunterricht eine sehr große Herausforderung. Es ist nicht so einfach, gleichzeitig Kinder in der Schule und zuhause zu unterrichten. Ich habe während des Distanzlernens das Leben in der Schule sehr vermisst und mich oft ganz schön einsam in meinem Büro gefühlt. Mir ist eine Schule MIT Schülerinnen und Schülern sehr viel lieber!

– Könnte man nicht in Zukunft  überlegen die Unterrichtstage anders zu gestalten? Zum Beispiel drei Tage Schule und zwei Tage Distanzlernen.

Das ist eine interessante Idee. Allerdings geht es in Schule ja nicht nur darum, Fachliches zu lernen.

Ich finde es genauso wichtig, dass Kinder lernen, miteinander zurechtzukommen, zusammenzuarbeiten, sich gegenseitig zuzuhören. Das lernt man im Distanzunterricht eher nicht.

-Finden Sie, dass der Distanzunterricht am Trave-Gymnasium gut funktioniert hat?

Im Großen und Ganzen ja. Dass es mal technische Schwierigkeiten gab, hat mich persönlich nicht so sehr gestört. Schwierig fand ich, wenn die Schülerinnen und Schüler sich nicht an den Videokonferenzen beteiligt haben und man als Lehrkraft das Gefühl hatte, „Alleinunterhalter“ zu sein. Man darf sich aber keine Illusionen machen: Distanzunterricht kann kein Ersatz für Präsenzunterricht sein. Es ist vollkommen klar, dass man weniger Stoff vermitteln kann und dass manche Inhalte über die digitalen Medien einfach nicht zu vermitteln sind. Die Schülerinnen und Schüler haben aber super durchgehalten und die meisten konnten sich gut auf die Situation einstellen. Glücklicherweise konnten wir ja auch Geräte ausleihen, damit alle am Online-Unterricht teilnehmen konnten.

– Wie haben Sie Stress abbauen können während der Pandemie?

Das ist eine gute Frage. Ich gehe sehr viel spazieren mit meinem Mann und meinen beiden Kindern. Gern begleite ich meine große Tochter zu ihrem Pferd und schaue ihr beim Reiten zu – das entspannt mich sehr. Außerdem habe ich irgendwann aufgehört, ständig die Nachrichten mit den neusten Infektionszahlen zu hören. Abends schaue ich gern gemeinsam mit meinem Mann meine französische Lieblingsserie „Fais pas ci, fais pas ça“ an. Das bringt mich auf andere Gedanken.

Wir haben bemerkt, dass die Homepage gewachsen ist und sich viel getan hat in den letzten zwei Jahren. Sie ist sehr vielfältig und interessant geworden.

– Gestalten Sie die Homepage eigentlich selber?

Es freut mich, dass ihr das bemerkt habt. Ja, tatsächlich gestalte ich die Homepage derzeit selbst. Ich finde es wichtig, im digitalen Zeitalter eine ansprechende Internetseite zu haben. Außerdem passiert bei uns -trotz Corona!- sehr viel Interessantes und Spannendes. Das darf man auch ruhig nach außen zeigen.

– Könnte man am Trave-Gymnasium eine AG anbieten: Wie gestalte ich eine Homepage?

Das ist eine sehr gute Idee! Ich bin schon froh darüber, dass es inzwischen einige Schülerinnen und Schüler gibt, die Lust haben, die Inhalte der Homepage mitzugestalten – so wie ihr! Gern zeige ich euch im nächsten Schuljahr mal genauer, wie man eine Homepage gestaltet.

Eine letzte Frage noch:

Was machen Sie als erstes, wenn wir Corona überstanden haben?

Ich freue mich darauf, mal wieder sorglos in einem Restaurant essen gehen zu können. Außerdem möchte ich mal wieder ins Theater oder ins Konzert gehen. Das vermisse ich sehr. Und natürlich wünsche ich mir sehr, dass wir im Sommer einigermaßen unbeschwert in den Urlaub fahren können.

In der Schule sollten wir nach Corona unbedingt ein großes Fest feiern!