Willkommen am TGL! – Frau Jahnke stellt sich vor
Auch in diesem Schuljahr begrüßen wir am Trave-Gymnasium einige neue Lehrkräfte. Um sie besser kennenlernen zu können, werden sich einige von ihnen auf unserer Homepage vorstellen. Frau Jahnke macht dabei den Anfang. Sie stellt sich kurz selbst vor, hat sich aber auch mit Dania aus der Klasse 9b getroffen, um in einem Interview einige Fragen über sich und ihr Fach Kunst zu beantworten.

Ich bin Frau Jahnke und bin gebürtige Lübeckerin und habe mein Abitur an der Dorothea-Schlözer-Schule gemacht. Nach der Schulzeit zog es mich nach Hamburg, wo ich acht Jahre lang studiert und gelebt habe. Irgendwann beschlossen mein Freund und ich jedoch, in meine Heimatstadt Lübeck zurückzukehren. In meiner Freizeit widme ich mich leidenschaftlich künstlerischen Tätigkeiten. Ich zeichne gerne, arbeite mit Aquarellen und gestalte kleine Papeterien. Außerdem praktiziere ich regelmäßig Yoga und koche sehr gern. Ich unterrichte hauptsächlich Kunst und zusätzlich gebe ich Computerunterricht in der Orientierungsstufe, der früher als Informatik bekannt war. Zudem leite ich eine Töpfer-AG, die mir viel Freude bereitet.
Was sagt Frau Jahnke über ihren Beruf und ihr Fach Kunst? Das erfahrt ihr hier im Interview:
Die erste Frage: Was hat Sie dazu inspiriert, Kunstlehrerin zu werden?
Das könnte ich jetzt sehr ausführlich beantworten. Ich bin mit einer künstlerisch tätigen Mutter aufgewachsen, und Kunst sowie Kreativität waren von klein auf ein großes Thema für mich. Ursprünglich habe ich Kommunikationsdesign im Bachelor studiert und als Art Director sowie Grafikerin gearbeitet. Später habe ich mich jedoch entschieden, einen Master in Pädagogik und Digitalem Lernen zu machen und somit den Weg zum Lehren einzuschlagen. Der Vergleich zwischen der Arbeit am Schreibtisch – Logos und Branddesign zu entwerfen – und dem Unterricht in der Schule, wo man aktiv mit Schülerinnen und Schülern arbeitet, zeigt mir, dass mir Letzteres viel mehr Freude bereitet. In der Schule weiß man, welchen Einfluss man auf das Lernen hat.
Welche Kunsttechniken und Medien unterrichten Sie am liebsten?
Ich unterrichte sehr gerne Branddesign und Logodesign, auch wenn das in den jüngeren Jahrgangsstufen nicht immer umsetzbar ist. Zeichnen ist eine Technik, die ich ebenfalls sehr schätze. Mit Schülerinnen und Schülern finde ich Malerei jedoch fast noch besser, da sie oft ein sichtbares und greifbares Ergebnis liefert. Der Prozess des Malens scheint mir für die Lernenden angenehmer und motivierender zu sein.
Wie fördern Sie die Kreativität Ihrer Schülerinnen und Schüler im Kunstunterricht?
Ich versuche, die Kreativität meiner Schüler so zu fördern, wie ich es auch für mich selbst tue. Gelegentlich stelle ich Künstlerinnen und Künstler vor und bespreche deren Werke, Gedanken und Gefühle. Wenn sich im Unterrichtsgespräch die Gelegenheit ergibt, ein Kunstwerk zu zeigen, frage ich die Kinder direkt nach ihren Eindrücken und Emotionen. Dieser Austausch regt die Fantasie an und führt oft zu inspirierenden Diskussionen. Wenn einer sagt: „Ich sehe das und das darin“, und ein anderer antwortet: „Ich würde es anders machen“, entsteht ein kreativer Fluss.
Können Sie uns von einem besonders gelungenen Kunstprojekt erzählen, das Sie mit Ihren Schülerinnen und Schülern durchgeführt haben?
Es gab viele gelungene Projekte, aber eines, das besonders positiv aufgenommen wurde, war ein Graffiti-Projekt, das ich mit einer vierten Klasse in der Grundschule durchgeführt habe. Graffiti motiviert die Schüler oft sehr. Besonders spannend war jedoch das vorhergehende Thema Typografie, bei dem die Schüler vielfältige und interessante Ergebnisse erzielt haben. Zum Abschluss haben wir dann auf einer alten Landkarte, die aufgrund digitaler Tafeln nicht mehr benötigt wurde, ein Klassen-Graffiti erstellt. Es hat den Schülern viel Freude bereitet, denn sie haben gelernt, dass der kreative Prozess oft viel komplexer ist, als man zunächst annimmt.
Wie gehen Sie mit Schülern um, die Schwierigkeiten im künstlerischen Ausdruck haben?
Das ist eine sehr gute Frage. Wenn ein Schüler oder eine Schülerin zu mir sagt: „Frau Jahnke, ich kann nicht gut zeichnen, ich werde niemals eine gute Note bekommen“, antworte ich immer, dass meine Superkraft darin besteht, die Mühe und den Einsatz zu erkennen. Es muss nicht perfekt oder ordentlich sein. Natürlich honorieren wir, wenn jemand ein gutes Auge entwickelt hat, aber das Wichtigste ist der individuelle Fortschritt. Solange jemand sein Bestes gibt, ist das bereits ein Erfolg. Der kreative Prozess ist entscheidend, und niemand wird als perfekter Künstler geboren – Künstler entwickeln sich über die Zeit.
Was ist Ihre Lieblingsfarbe?
Besonders schön finde ich Naturtöne und Erdfarben, wie Holzbraun und Metalltöne. Ich kann keine einfache Antwort geben, aber als zusammenfassende Antwort würde ich sagen, dass ich schwarz und grün mag.
Wie finden Sie das Trave-Gymnasium?
Ich bin noch dabei, mich hier einzugewöhnen, fühle mich aber bereits sehr wohl. Der Wechsel von der Grundschule zu einer höheren Jahrgangsstufe ist spürbar, und die Arbeit mit älteren Schülerinnen und Schülern funktioniert sehr angenehm. Es erfordert zwar etwas mehr Vor- und Nachbereitung, aber die Unterrichtsstunden selbst verlaufen positiver. Man kann sich mehr auf den Lernstoff konzentrieren, ohne von anderen Dingen abgelenkt zu werden. Die Schülerschaft ist sehr angenehm, und die Kollegen sind herzlich und haben mich gut aufgenommen.