Willkommen am TGL! – Unser neuer Mittelstufenleiter Herr Stein

Zu Beginn des Schuljahres durften wir Herrn Stein als neuen Leiter der Mittelstufe bei uns am TGL begrüßen. Auf diesem Wege stellt er sich der Schulgemeinschaft vor und spricht in einem Interview über seine Aufgaben und seine pädagogischen Erfahrungen.

Ich bin Michael Stein und unterrichte seit 16 Jahren als Lehrer. Zuvor war ich an einer Schule in Bad Oldesloe tätig. Obwohl ich dort lange und gerne gearbeitet habe, hatte ich den Wunsch nach Veränderung, weshalb ich nun ans Trave-Gymnasium gewechselt bin. Meine Fächer sind Deutsch, Philosophie und Darstellendes Spiel. Gebürtig komme ich aus Eisenach, lebe aber seit 2007 mit meiner Frau und meinen Kindern in Lübeck. Neben meiner Lehrtätigkeit trainiere ich eine Fußballmannschaft. Zu meinen Hobbys zählen das Lesen und Sport machen.

Im folgenden Interview erfahrt ihr mehr über die Rolle von Herrn Stein als Mittelstufenleiter und erhaltet Einblicke in das, was ihm im Unterricht in seinen Fächern am Herzen liegt.

Herzlich Willkommen zum Interview!
Herr Stein, welche Aufgaben haben Sie als Leiter der Mittelstufe?

Als Mittelstufenleiter kümmere ich mich um die Verwaltung der Mittelstufe, also von der siebten bis zur zehnten Klasse. In diesen Klassenstufen machen sich die Schülerinnen und Schüler zunehmend Gedanken, in welche Richtung sie gehen möchten. Und natürlich werden in diesen Jahren die Weichen gestellt, ob die Schüler es in die Oberstufe schaffen und das Abitur anstreben oder doch eine berufliche Ausbildung der bessere Weg ist. Ich bin aber natürlich auch Ansprechpartner für meine Arbeitskollegen und für die Eltern der Schülerinnen und Schüler. Ich kümmere mich zum Beispiel auch um Klassenwechsel.

Wie sehen Sie die Rolle der Lehrkräfte in der heutigen Gesellschaft?

Ich finde, Lehrerinnen und Lehrer verbringen viel Zeit mit jüngeren Menschen, weshalb sie Vorbilder für diese sind. Die Lehrer bringen den Schülerinnen und Schülern im Unterricht viel bei. Das betrifft aber nicht allein das fachliche Wissen und Können, sondern auch einen respektvollen Umgang miteinander. Gerade in unserem Verhalten den Schülern gegenüber haben wir eine große Verantwortung.

Nehmen Sie an Workshops und Fortbildungen teil? Wenn ja, welche Themen interessieren Sie daran besonders?

Ja, ich nehme daran teil. Es ist wichtig, auch nachdem man scheinbar ein fertiger Lehrer ist, immer wieder neue Ideen und Anregungen zu bekommen. In den letzten Jahren habe ich vor allem viel im Bereich Darstellendes Spiel gemacht. Die Lehrbefähigung dafür habe ich als Zusatzqualifikation erworben. Aktuell bilde ich mich viel fort im Zusammenhang mit der Stelle als Mittelstufenleiter, da geht es viel um organisatorische und rechtliche Fragen.

Könnten Sie ein Beispiel für ein erfolgreiches Projekt oder eine Unterrichtseinheit geben, die Sie durchgeführt haben?

Ja, ich durfte im letzten Schuljahr an meiner alten Schule ein tolles Projekt entwickeln und begleiten. Mein Theaterkurs wurde gebeten, etwas für eine Gedenkveranstaltung zu einer Ausstellung über die frühen Konzentrationslager aufzuführen. Wir haben dafür Biografien von Menschen genommen, die von den Nazis verhaftet wurden, weil sie Widerstand leisteten und haben ihnen auf der Bühne eine Stimme gegeben. Das kam sehr gut an. Wir wurden daraufhin im Januar sogar in den Landtag eingeladen und durften es im Rahmen der offiziellen Gedenkveranstaltung für die Opfer des Holocaust aufführen. Für meinen Kurs, aber auch für mich war es sehr aufregend, aber auch bewegend, in diesem festlichen Rahmen unseren Beitrag zeigen zu können. Und danach bekamen wir sehr viel Lob, unter anderem vom Ministerpräsidenten Daniel Günther und der Landtagspräsidentin Kristina Herbst.

Welchen Philosophen oder welche philosophischen Themen finden Sie besonders spannend für die Mittelstufe und warum?

Das ist eine gute Frage. Ich finde, in der Mittelstufe ist das Thema Glück und was ein glückliches, d.h. gelingendes Leben ausmacht, ziemlich wichtig. In gewisser Weise ist das die Frage nach dem Sinn des Lebens. Das hat für mich etwas mit Orientierung zu tun. Und auch wenn ich Philosophie unterrichte, finde ich es wichtig, dabei auch auf die Religionen zu schauen und mitzubedenken, inwieweit auch Glaube einem Sinn verleihen kann.

Welche Rolle spielt der Humor im Unterricht?

Ich glaube, dass sich im Unterricht alle wohlfühlen müssen. Niemand sollte mit Angst im Klassenraum sitzen oder mit Angst in eine Klasse gehen. Schule muss ernst genommen werden, aber auch Spaß machen. Die Schüler dürfen erwarten, dass wir ihnen etwas beibringen, damit sie später gut und eigenständig im Leben zurechtkommen. Und mit etwas Spaß und Humor lernt es sich besser.

Wie finden Sie das Trave-Gymnasium?

Sehr gut! Es gefällt mir hier sehr gut. Meine alte Schule war viel größer, weswegen das Trave-Gymnasium auch wie eine kleine Welt für mich ist. Ich finde es sehr schön, dass alles so überschaubar ist. Und ich bin erstaunt, wie viele Schülerinnen und Schüler mich nach ein paar Wochen bereits grüßen. Ich bin auch überrascht, wie respektvoll alle miteinander umgehen. Ich musste zu Schuljahresbeginn zum Beispiel von den Schülern Zettel von den Kurswahlen der Wahlpflichtfächer austeilen und einsammeln, die die Eltern ausfüllen mussten. Und nach zwei Tagen hatte ich pünktlich alle Zettel wieder zurückbekommen, das fand ich wirklich außergewöhnlich. So darf es gerne weitergehen.

Vielen Dank für Ihre Antworten und für Ihre Geduld!

Das Interview führte Dania aus der Klasse 9b.