Freitag, 13. November 2015: Die Schüler und Schülerinnen des Q2-Jahrgangs stehen, noch recht verschlafen, an der Schule, neben ihnen der Reisebus, der sie nach Kiel bringen soll. Kurz nach sieben haben endlich alle einen Platz gefunden und es geht ins Audimax der Kieler Christian-Albrecht-Universität (CAU). Kurz vor 9Uhr kommen die Schüler des Trave-Gymnasiums in Begleitung ihrer Biologielehrer, Herrn Matlok und Herrn Bleiß, in dem riesigen Hörsaal an. An die 1200 Schüler und Lehrkräfte fanden sich an diesem Tag dort ein.
Zu Beginn richtete die Vizepräsidentin der CAU Ilka Parchmann begrüßende Worte an das Publikum, gefolgt von einer kleinen Einführung in das Thema Mikrobiota von Hinrich Schulenburg. Mikrobiota beschreibt die Vielfalt an Mikroorganismen in und an unserem Körper, immerhin bis zu 100 Billionen Mikrobenzellen an jedem von uns!
Um genauer in das Thema Bakterien und andere Mikroorganismen einzutauchen, folgten fünf spannende Vorträge über das mikroskopisch Kleine: Den Beginn machte Prof. Dr. Nicole Dubilier mit der Überschrift „Essen ohne Mund oder Darm“. Mit fast unglaublichen Zahlen und Fakten überraschte nicht nur dieser Vortrag, beispielsweise wurde hier die Tiefsee mit einer Wüste verglichen, aufgrund der ähnlich kargen Ernährungsmöglichkeiten. Im Anschluss an den Vortrag über kleine Würmer, wichtig für die Forschung, folgte eine halbstündige Pause, in denen das Audimax ein wenig besichtigt werden konnte.
Nach der Pause ergriff Hinrich Schulenberg vom zoologischen Institut noch einmal das Wort und ging dazu über, wie sich diese winzigen Mikroben an ihre Wirte anpassten. Vortrag Nummer 3 war ein kleiner Einwurf über das eigentliche „Bakterium“. Nach einer weiteren, etwas kürzeren Pause, durfte das Publikum die uralte Welt der unsterblichen Schwämme unter Wasser bewundern in einem Vortrag über Meeresbiologie von Prof. Ute Hentschel, die ebenfalls für einen Studiengang in dieser Richtung warb.
Der abschließende Vortrag fasste alles zusammen, indem diese Mikrobiota nun auf den Menschen übertragen wurde: Krankheiten und Heilungsmittel nebeneinander – durch Bakterien. Mikroorganismen als Auslöser für „neue“ Krankheiten, alles in allem konnte man sagen, dass, auch wenn die Organismen so klein sind, wichtig für uns alle sind und sie es wert sind, ihnen einen Tag zu widmen: den Darwin-Tag, denn Evolution spielt sich auch im winzig Kleinen ab.

Luisa Stachowski