Am 21.05.15 bekamen wir, die Klasse 9a, Besuch von einem Zeitzeugen, der Krieg, Kriegsende und Nachkriegszeit am eigenen Leibe erfahren hat: Herr Gerhard Kühnemund, ein ehemaliger Busfahrer der Lübecker Stadtwerke, stammt aus Leipzig; 1948 ging er in die britische Zone der 1949 gegründeten BRD. Bei Kriegsende war er 14 Jahre alt.
Die Art und Weise, wie er seine Erlebnisse aus dem letzten Jahr des Zweiten Weltkrieges schilderte, war gefühlvoll und realistisch zugleich. Er erzählte davon, wie er Freunde verloren hat und welches Glück er hatte, den Krieg überlebt zu haben.
Interessant zu erfahren, war auch seine innere Wende vom überzeugten Hitlerjungen zu einem desillusionierten jungen Mann.
Es war ein besonderer Tag für uns, weil er uns seine persönliche Geschichte aus der Sicht eines Jugendlichen, der er damals war, erzählt hat. Dadurch konnten wir uns sehr gut in seine Lage versetzen und mit ihm mitfühlen.
Diese Erfahrung war sehr hilfreich für uns, denn die Geschichtsbücher sind kein Vergleich zu der Geschichte eines Menschen aus Fleisch und Blut. So konnte man sich die damalige Zeit bildhaft vorstellen, und die Geschichte, die man aus Büchern und Filmen zu kennen glaubt, wurde für uns lebendiger.
Alle unsere Fragen hat er bereitwillig beantwortet.